Wir waren Ende März / Anfang April für 3 Wochen dort und haben ca. 5000 km zurück gelegt.


Die Grundlage waren 2 Reiseführer, ein Bädeker und ein Vista Point, plus einem New Orleans Reiseführer. Die Tour ist größtenteils der aus dem Vista Point Reiseführer nachempfunden, allerdings andersrum.
Ich habe ein Reisetagebuch geführt und dieser Text besteht größtenteils aus Auszügen daraus.

 


Georgia

Atlanta

Das Wetter war Ende März angenehm, T-shirt ausreichend.
Unsere Bed & Breakfast Unterkunft lag nördlich vom Zentrum in einer netten Wohngegend. Überall blühten Magnolien und Azaleen / Rhododendron. Es sah nicht nur einladend aus, sondern roch auch gut. Das Zimmer war mit alten Möbeln eingerichtet, das Bett hatte 4 hohe Pfosten und selbst der Fernseher war in einem altem Schrank versteckt.
Die Fahrt zum Hotel war ziemlich problemlos, obwohl man sich in Atlanta gut verfahren kann, jede dritte Strasse heißt "Peachtree"-irgendwas, und viele Strassen sind Einbahnstrassen.
Zum Besichtigen der Stadt haben wir die U-Bahn benutzt.
Zunächst waren wir im Atlanta Underground. Angeblich eine Nachbildung des alten Atlanta, in Wirklichkeit nur eine Shopping Mall.

Dann haben wir Coca Cola besichtigt. 6$ Eintritt für eine Werbeveranstaltung sind ganz schön unverschämt! Nach 2 Stunden waren wir durch. Für Werbeleute lohnt es sich bestimmt. Uns hat am besten die Bar am Ende gefallen, wo man Coca-Cola Produkte aus aller Herren Länder probieren kann. Man darf nur nicht lange stehen bleiben weil man sonst festklebt.
Dann waren wir im Peachtree-Center, auch eine Shopping Mall, auch eher uninteressant.

Interessanter war das Martin-Luther-King Memorial.
Atlanta ist eine reiche Stadt, an den Autos sehr gut zu erkennen. Aber die Bürgersteige sind unter aller Sau. Amerika ist nicht für Fussgänger gemacht!
Positiv ist uns aufgefallen, dass wir die Leute besser verstehen als erwartet / prophezeit.

Unsere letzte Nacht haben wir auch in Atlanta verbracht. Wir wollten eigentlich in Buckhead essen gehen. Das Restaurant hatte aber kein Valet-parking, auf der Strasse war nichts frei und auf dem Parkplatz wollten die sage und schreibe Acht! $ haben. Wir sind dann woanders hingefahren.
Bevor wir am nächsten Tag eingecheckt haben sind wir noch in ein "berühmtes" Drive-Inn gefahren. Da bekommt man das Essen auf einen Tablett ans Fenster gehängt, wie in den Filmen. Schmeckt aber nicht besonders.


Alabama

Huntsville

(bisher 270 Meilen gefahren)



Ca. 4-5 Stunden Fahrt zum Space und Rocket Center nach Huntsville. Eine Stunde Zeitgewinn durch andere Zeitzone. Leider hatten wir nach 30 Minuten Schlange stehen trotzdem nur noch 4 Stunden Zeit. Zwei mehr wären besser gewesen. Es war sehr interessant. Jede Menge Raketen (was sonst), IMAX-Filme, Simulatoren, der Schreibtisch von Wernher von Braun, eine Busrundfahrt zum aktuellen Nasa-Research Center, ...

Mir hat natürlich auch die Wand super gefallen, auf der alle Astronautinnen dargestellt waren. Bestimmt 20 Frauen wurden vorgestellt, was sie im All gemacht haben und wie lange sie dort waren.


Tennessee

Lynchburg

Die Jack Daniel Destillery in Lynchburg ist gut zu finden. Der Führer war klasse. So um die 80 und ziemlich witzig drauf. Die Tour geht ca. eine Stunde und ist kostenlos. Lohnt sich! Es wirklich so wie in der Werbung, jedenfalls beinahe.
Whiskey darf dort nicht verkauft werden, nach der Tour gab es darum Kaffee und Limonade.

 

 


Nashville

In Nashville waren wir im Wildhorse Saloon essen. Die Portionen die dort serviert werden sind riesig. Zu jeder vollen Stunde zeigt ein "Dance-Instructor" dort Schrittfolgen für Line-Dancing. Zum Teil ganz schön kompliziert, auch wenn immer einige Fortgeschrittene (zu erkennen an den Cowboy-Stiefeln) mitgemacht haben.
Nicht in die letzte oder erste Reihe stellen, auch nicht nach ganz aussen, sonst läuft man Gefahr vom Dance-Instructur angesprochen zu werden.
Die Menschen in Tennessee sind meiner Ansicht nach schwerer zu verstehen als in Georgia.
Obwohl Amerika Fußgänger unfreundlich ist, ist Parken in Nashville unverschämt teuer.
Besichtigt haben wir u.a. das Ryman-Auditorium, dort hat eine bekannte Radioshow (Opry) ihren Anfang genommen und dort sind viele bekannte Stars aufgetreten. Es wurde jetzt für über 8 Mio $ renoviert und hat wirklich eine gute Akustik.

Dann sind wir nach einigen Herumirren in der Country Music Hall of Fame gewesen. Auch ganz interessant. Aber über die Hälfte der Stars von denen dort die Rede ist kannten wir nicht.
Anschließend wollten wir uns Opry-Land ansehen. Dort ist die neue Halle für die Radio-show und ausserdem ein riesiges und sehenswertes Hotel. Allerdings hatten wir bei dem Regen keine Lust ewig weit zu laufen und haben versucht in der Nähe zu parken. Kostet 6$. Etwas viel um sich kurz einen riesen Backstein-Klotz und ein Hotel anzusehen. Die Museen in der Nähe schienen auch nicht sehr interessant, dafür waren auf einem mit 60 Factory-Outlets shoppen. Es gibt so gar ein "Bible Factory Outlet". Ein Laden mit Bibeln, frommen Büchern, allerdings auch Musik und Spielzeug. Nashville ist die Stadt mit den meisten Kirchen pro Einwohner und es fahren wirklich Leute mit Kennzeichen 'rum auf den z.B. "IoweGod" steht.
Leider haben wir verpasst ins Bluebird Cafe zu gehen. Jetzt werden wir nie erfahren ob wir ein paar noch unbekannte Talente verpasst haben, die nächstes Jahr bei uns im Radio zu hören sind. ;-)


Memphis

Nach drei Stunden Fahrt waren wir in Memphis. Da das zu früh zum Einchecken waren, haben wir erstmal Graceland besichtigt.
Die zocken das Geld auch geschickt ab. Wenn man nur das Haus besichtigen will kostet das zwölf Taler (ist eine längere Audio tour), aber dann kann man noch die Flugzeuge besichtigen, die Autos und persönliche Sachen, und jede Station kostet noch mal 4 -6 Dollar extra. Alles zusammen sieht man bei der Platinum-tour für 22$. Geschickt ist auch, dass man jedes einzelne Museum nur durch einen Andenkenladen verlassen kann. Wir haben in Graceland drei Stunden zu gebracht. Ist nicht schlecht, aber für richtige Elvis-Fans bringt das bestimmt mehr.

 

Ein gutes Hotel in zentraler Lage war schnell gefunden und wir waren kurz vor 5 im Peabody-Hotel zur Enten-Besichtigung. Dort schwimmen Enten in einem Springbrunnen in der Lobby und werden täglich um 17:00 in den Aufzug geleitet und aufs Dach gebracht. Da waren Menschen ohne Ende. Ein vernünftiges Photo zu machen war fast unmöglich.

Ansonsten haben wir noch die Beale Street besichtigt, die Wiege des Blues, wo wir dann auch bei Live Musik zu Abend gegessen haben. Den Mississippi und die Pyramide haben wir natürlich auch noch beguckt.

Ausserdem waren wir noch im "National Museum for Civil Rights". Es ist in dem Motel, in dem Martin Luther King erschossen wurde. Wir haben dort anderthalb Stunden verbracht und längst nicht alles gelesen. Es war sehr viel Text und daher recht anstrengend, aber interessant.


Mississippi

Vicksburg

(bisher 999 Meilen gefahren)

Am nächsten Tag sind wir fast sieben Stunden bis Vicksburg gefahren, allerdings haben wir auch einen Umweg gemacht und uns auf den Natchez Trace Parkway begeben.

Mit einigen Pausen an Rastplätzen, historischen Orten und Ausblickpunkten sind wir ca. 3 Stunden durch wunderschönen Wald kutschiert.

 


In Vicksburg haben wir mehrere alte Häuser besichtigt. Zwei von innen (Cedar Grove und Balfour House) und einige andere von aussen. Die Führung im Balfour House war ziemlich gut.
Ausserdem waren wir im Museum im Old Courtyard House.

 

 


Natchez

Auf dem Weg nach Natchez haben wir wieder den Natchez Trace Parkway benutzt. In vielen Bäumen hängt Spanisches Moos. Wir haben auf dem Weg noch eine historische Taverne und eine indianische Gedenkstätte besichtigt. In Natchez gibt es noch viel mehr schöne alte Häuser als in Vicksburg.
Allerdings waren wir während der "Pilgrimage" dort (Anfang März bis Anfang April). Die Hotelpreise sind höher, es stehen zwar mehr Häuser offen für Besichtigungen, aber es können jeden Tag immer nur bestimmte Häuser besucht werden. Es gibt über 30 Tage täglich 2 Touren von je 4 Häusern zu buchen (pro Tour 24$).
Da wir am Tag nach der Ankunft das nicht gleich gemerkt haben und keine Karten hatten sind wir erstmal zur Springfield-Plantation ausserhalb von Natchez gefahren. Wohl die älteste Plantage hier im Südosten und noch in Betrieb. Es gab eine deutschsprachige Broschüre und bis wir alles gesehen und gelesen hatten war über eine Stunde vergangen. Der Besitzer ist begeisterter Monarchist und überall waren Bilder von der Queen, den Söhnen von Diana und Charles, Bücher über andere Königshäuser etc. Selbst die Kissen auf dem Sofa waren mit Kronen und der Bourbonen-Lilie bestickt. Ausserdem hat er in der Broschüre einige (nach seiner Meinung) "geschichtliche Irrtümer" richtig gestellt, die sonst verbreitet werden. Sowohl was die Architektur der Südstaatenhäuser betrifft als auch die Gründung der USA.

 

Zurück in Natchez sind wir auf eine Empfehlung hin noch auf den Friedhof gefahren. Ein riesiger alter Friedhof, einige der Toten stammten aus Deutschland (z.B. Darmstadt oder auch "Ingolstadt, Kingdom of Bavaria"). Es war tolles Wetter, über 20 Grad und der leichte Wind, der dort weht, da der Friedhof auf einem Hügel über dem Mississippi liegt, kam gerade recht.
Abends waren wir im Wharfmaster (Under the Hill) essen gegangen. Schräg gegenüber vom Wharftmaster liegt die "Lucky Lady", ein umgebauter Schaufelraddampfer, der als Kasino dient, da auf dem Land keine Kasinos gebaut werden dürfen. Eigentlich mag ich ja Kasinos, aber das hier war nicht schön. Alles nur so doofe Daddelmaschinen.

Am nächsten Morgen sind wir kurz vor neun zur Pilgrimage Tour aufgebrochen. Das erste Haus (Monmouth) war auch gleich das schönste und grösste. Dort kann man auch übernachten. Der Hit ist, dass in fast jedem Raum eine (ältere) Dame im Südstaatenkostüm steht und was zur Geschichte des Hauses und der Möbel erzählt.
Das zweite Haus (Auburn) war unbewohnt, gehört der Stadt und von wird 25 alten Damen so liebevoll wie mühsam in Schuss gehalten.
Das dritte (Cottage Gardens) gehörte einem Antiquitätensammler. Er hat es vor ein paar Jahren gekauft, als es mehr Platz für die Möbel brauchte. Es ging bei den Vorträgen auch fast nur um die hauptsächlich irischen und englischen Möbelstücke.Das vierte (Texada) war auch bewohnt und man sah auch, dass darin gelebt wird. Sehr sympathisch.
Dann waren wir noch in Green Leaves, ein wunderschönes Haus voller Geschichte. Mit einer 400 Jahre alten Lebenseiche im "Hinterhof" und einer weiteren Eiche im Vorgarten.

Ausserdem haben wir endlich rausbekommen, was das für Bäume sind, die uns von den Blättern her an Rhododendron erinnert haben. Es sind Magnolien. Der Stamm des Baumes vorm Haus hatte über einen Meter Durchmesser. Diese Art von Magnolien beginnt jetzt die dicken ledrigen Blätter zu verlieren und wird Anfang Mai blühen. Die, die in Atlanta geblüht hatten sind japanische Magnolien, die anderen mit den dickeren Blättern nennen sich "Southern Magnolia".


Lousiana

Lafayette (Cajun Country)

Die Cajuns oder Akardier sind französiche Siedler, die im 18ten Jahrhundert aus Kanada (Nova Scotia) vertrieben wurden und erst hier eine Bleibe gefunden haben. Sie haben die Gegend hier in Sachen Musik und Essen stark beeinflußt. Rundherum ist Wasser und Sumpf.
Als erstes haben wir ein Cajun-Museeumsdorf (Vermonionville) besichtigt. Nicht uninteressant. Nett waren die historisch gekleideten Handwerker, die Holzarbeiten, Quilten und ähnliches vorgeführt haben. Aber direkt neu war das nicht.
Wir haben eine Führung mitgemacht. Dadurch haben wir zwar bei vielen Sachen den Hintergrund besser verstanden, aber es war tierisch lang, fast 2 Stunden. Das lag hauptsächlich daran, dass Franzosen in unserer Gruppe waren. Unsere Führerin war eine echte ältere Cajun, auf einer Farm aufgewachsen und hatte bis sie zur Schule kam nicht englisch gesprochen. Also war unsere Führung zweisprachig und man merkte, dass ihr Französisch besser gefiel. Sie mixte die Worte mitten im Satz und nach einer Stunde war mir zum Teil nicht mehr klar was ich eigentlich gerade höre / übersetze. Da hatte ich mich auch an ihr merkwürdiges Französisch gewöhnt.


Der Führer unserer Swamptour am nächsten Tag hat zum Glück nur Englisch gesprochen. Die Tour war wirklich toll!
Wir waren zu fünft plus dem Tourguide und seiner Frau in einem kleinen Aluminumboot mit Aussenborder unterwegs. Die Tour ging von 14:00 - 16:00h und wir haben viele Alligatoren, Schildkröten, Nutrias, verschiedene Vögel und auch eine Schlange gesehen. Er hat erklärt wie man Zypressen fällt, Alligatoren fängt oder Flusskrebse fischt. Es war toll mit einem Boot durch den Wald zu fahren, die Wasseroberfläche grün von Entengrütze und die Bäume (hauptsächlich Zypresse) voller Spanisch Moos. Moskitos werden wohl wirklich nur Nachts aktiv, es gab damit keine Probleme.


Plantation County

Auf dem Weg nach N.O. haben wir noch 3 Plantagen besichtigt. Die schönste zu erste, Nottoway, auch White Castle genannt. Einfach riesig mit einer guten Führung. (Aber auch 10$ Eintritt)

Dann waren wir in Houmas House, auch nett mit formalem Garten. Die Führerin hatte eine Art Südstaatenkostüm an.

 

Genauso wie die in Oak Alley.
Das Haus und die Führung waren nicht schlecht, aber auch nicht toll.
Toll ist die Zufahrt unter 28 alten Lebenseichen, ca. 300 Jahre alt.

 

Vom Mississippi haben wir während der Fahrt nicht viel gesehen, er ist eingedeicht.
Man sieht nur Petrochemie-Anlagen, Zuckerrohrfelder und eine zersiedelte Landschaft.

 


New Orleans

(bisher 1800 Meilen gefahren)

Wir sind drei Nächte (2 volle Tage) in N.O. gebleiben. Leider hatten wir nicht reserviert und daher kein Hotel im French Quarter bekommen.
Unser Hotel bot aber, wie viele andere auch 4 mal täglich einen kostenlosen Shuttle-service zum French Quarter an. Es fuhren Busse um 9, 14, 19 und 23h.
Wir haben zunächst eine Stadtrundfahrt in einem klimatisierten Bus gemacht und dann eine Schaufelraddampferfahrt auf dem Mississippi. (Die Natchez ist das einzige Schiff dort mit einer echten Dampfmaschine und Schaufelrad. Die Dampfmaschine kann auch besichtigt werden, allerdings werden keine Kohlen mehr, sondern Diesel verbrannt.)
Das besondere an dieser Stadt ist ihr French Quarter oder Vieux Carre. Allerdings hat man einige Probleme, wenn man das französisch ausspricht, hier sagt man "Wo Karee" und auch nicht "Nju Orliins" sondern "N'Orlins". Das Vieux Carre ist der Ursprung der Stadt. Die bunten, etwa 200 Jahre alten Häuser mit ihren schmiede- und gußeisernen Balkonen haben einen morbiden Charme. Das Viertel ist Ende des 18 Jahrhunderts zweimal niedergebrannt. Dann haben die Spanier, die hier damals das Sagen hatten eine strikte Bauordnung erlassen - kein Holz, dafür Backstein und Eisen. Die Geschichte der Stadt mit ihren wechselnden Besitzern ist sehr interessant, aber das spare ich hier mal aus.

Die Stadtrundfahrt ging nicht durch das French Quarter, sondern durch diverse andere Stadtteile. Der Garden District ist auch sehr schön. Dort wurden die Amis angesiedelt, da die Ureinwohner (Kreolen) nichts mit den puritanischen Protestanten zu tun haben wollten. Sie bekamen also eine extra Ecke zugewiesen und in der Mitte war die neutrale Zone, wo viele Geschäfte getätigt wurden.
Abends sind wir aber nur im Vieux Carre rumgelaufen, haben Austern gegessen (die wachsen hier und sind billig) und waren dann in der Bourbon Street.
Das ist nachts die wichtigste Strasse. Dort wechseln sich Musikkneipen ab mit Striplokalen, Andenkenläden, Coktailbars und (harmlosen) Sexshops. Es gibt auch diverse Zigarrenläden. Auf den Bürgersteigen tummeln sich Steptänzer und andere Künstler.
Das erste Wort das mir bei N.O. in den Sinn kommt ist "Musik", man hört sie wirklich überall.
In den anderen Strassen sind viele Restaurants (wir haben immer gut gegessen, allerdings reicht es irgendwann mit Fisch und Meeresfrüchten) und jede Menge Antiquitätenläden. Vodoo-shops gibt es natürlich auch. Angeblich ist N.O. eine recht gefährliche Stadt, aber wir haben und eigentlich nicht unsicher gefühlt.
Eines der bekanntesten Jazz-Lokale in N.O. ist die Preservation Hall. Aber davor stehen lange Schlangen und zum Warten hatten wir keine Lust. Daher haben wir uns in der Bourbon Street eine andere Musikkneipe gesucht, kein Eintritt (dafür teure Getränke) und netter Rhythm & Blues.


Als Souvenirs gibt es hauptsächlich T-shirts, Mardi-Gras-Ketten oder -Masken, Krokodilköpfe sowie Kochzubehör (Essen, Gewürze, Kochbücher)
Am zweiten Tag sind wir mit dem Auto in die City gefahren, da wir einen günstigen Parkplatz gesehen hatten. (5$ wenn man vor 10:00h kommt und vor 19:00h wieder fährt.)
Nach Besichtigung des French Market (fast nur Souveniers, nur wenig Stände mit Obst und Gewürzen) und des Jazz Museums haben wir noch eine weitere organisierte Tour gemacht, eine Friedhofs- und Vodoo-Tour (in N.O. wurde und wird sehr viel Vodoo praktiziert). Wir waren die einzigen, die diese Tour mitgemacht haben, was aber nicht die Regel ist. Es werden mindestens 5 verschiedene Touren angeboten, von denen wir 3 auf dem Friedhof wieder getroffen haben. Sie hatte ca. 7- 10 Teilnehmer. Unsere Führerin war aber sehr gut, sie konnte schön erzählen.


Das besondere an den Friedhöfen ist, dass die Gräber überirdisch sind. Der Grundwasserspiegel ist sehr niedrig und wenn er im Frühjahr noch weiter ansteigt kommen die Särge wieder hoch. Es war in den ersten Jahren anscheinend auch die Stadt oft überschwemmt (sie liegt mehrere Meter unter dem Meeresspiegel), jedenfalls trieben wohl schon mal die Särge durch die Stadt. Als erstes haben sie den Friedhof eingemauert, später kamen sie dann auf die Idee mit überirdischen Häuschen. Darin sind mehrere Generationen begraben. Das Grab wird nach der Bestattung für ein Jahr und einen Tag versiegelt. Während der Zeit (im Sommer) steigt die Temperatur darin auf weit über hundert Grad und am Ende ist quasi fast nur noch Asche übrig. Die kommt dann vor der nächsten Beerdigung in den "Pit", der unter der Grabkammer ist.
Lustig fand ich, dass die protestantischen Amerikaner, ihre Toten trotzdem unterirdisch begraben wollten. Sie waren so schlau eine Betonplatte auf's Grab zu tun, damit die Särge nicht hoch kommen. Der Effekt war aber, dass die Kisten im Frühjahr gegen den Betondeckel schlugen, was komische (bzw. unheimliche) Geräusche ergab und man dachte, dass Leute lebendig begraben worden waren.
Nachdem unsere Führerin uns das alles gezeigt und erklärt hatte (und noch mehr, z.B. zur Geschichte der Stadt), ist sie dann noch mit uns in einem Vodoo-Tempel gegangen. Sie selbst praktiziert kein Vodoo, konnte aber einiges erzählen. Es war sehr interessant.
Als Tipp, wenn man nicht früh oder spät essen will, sondern zwischen sieben und neun sollte man reservieren (sofern man weiss wo man hin will).


Golf von Mexiko

Nach 2 Tagen in New Orleans sind wir los Richtung Osten. Dabei haben wir die Brücke über den Lake Pontchartrain ausprobiert. (N.O. liegt zwischen dem Mississippi und diesem See, der einen Zugang zum Golf von Mexiko hat) Es gibt eine Brücke über diesen See, der dreimal so groß wie der Bodensee ist. Sie ist etwa 40km lang und zum Teil ist kein Land mehr zu sehen während man fährt. Aber die 25 Minuten waren ganz schön langweilig.
Wir sind dann am Golf von Mexiko entlang durch Mississippi nach Alabama gefahren. Die Strände sind weiß, lang und menschenleer. Wir haben kurz gehalten und ich bin mal bis zu den Knien ins Wasser. Man könnte es für eine Weile aushalten. Aber die Strandpromenaden sind nicht sehr einladend und so sind wir weiter bis Mobile.

Kurz vorher haben wir noch Bellingrath Garden besichtigt, angeblich eine der schönsten Anlagen hier im Südosten. Vor drei Wochen war es bestimmt toll, da sie viele Azaleen und Kamelien haben. Zur Zeit blühen fast nur Rosen und einjährige Blumen dort. Der Garten macht ein bißchen den Eindruck eines Kurparks und nicht nur weil alles behindertengerecht angelegt ist und wir fast nur Rentner gesehen haben. Das sollte aber Gartenliebhaber nicht von einem Besuch abhalten.
Wir haben in einem Motel hinter Mobile mit Blick auf die USS Alabama übernachtet, ein Kriegsschiff, das als Museum dient.

 

 


Fahrt durch Florida bis Live Oak

(bisher 2140 Meilen gefahren)

Der Tag bestand größtenteils aus Autofahren.
Das Wetter ist regnerisch und kühl. Wir sind jetzt wieder in der Eastern Time Zone und habe eine Stunde "verloren".


Georgia

Okefenokee Swamp

Bei kühlem Wetter und diesigem Himmel sind wir zum Okefenokee-Sumpf gefahren.
Es gab 3 Möglichkeiten als wir da waren: 2 Stunden auf eine organisierte Bootsfahrt warten, ein Kanu mieten oder ein Motorboot. Da wir nicht wussten wie der Sumpf aussieht und wir auch noch nie ein Motorboot gefahren haben, schied das aus. Das Kanu sowieso, darin würde ich mich nicht mal sicher fühlen, wenn es im Nichtschwimmerbereich eines Freibades dümpelt, geschweige denn in einem Sumpf mit Alligatoren!


Also haben wir uns die 2 Stunden mit Picknick und dem Naturlehrpfad vertrieben. Der war leider ziemlich öde, ausser ein paar Pfützen, Wald mit Unterholz, einem Eichhörnchen und 5 Vögeln haben wir nichts gesehen. Bei der Bootsfahrt gab es auch nicht soviel zu sehen wie bei Lafayette, aber wenn die Seerosen blühen ist es da bestimmt nett. Dann kam aber doch noch die Sonne raus und die Laune hob sich.
Wir haben uns geärgert, dass wir uns kein Motorboot geliehen haben, so schwer kann das nicht sein und in dem Sumpf waren superbreite Kanäle.
Es gibt 3 Zugänge zum Swamp, wir haben den westlichen genutzt. In den meisten Reiseführern ist der östliche erwähnt. Ich denke man kann auf beiden Seiten campen, angeln oder mehrtägige Kanutouren machen.

 


Savannah

(bisher 2450 Meilen gefahren)


Savannah hat viel Charme. Es ist eine sehr schöne Stadt mit hübschen Häusern und viel Grün.

 

Der geniale Stadtplaner hat in der Altstadt alle paar Blöcke die Bebauung ausgesetzt und kleine Parks angelegt. Sehr angenehm dort im Schatten, zumal es ganz schön warm war. Wir sind in den wichtigsten Bereichen rumgelaufen, haben ein Haus von innen besichtigt und dann aber das zweite und dritte, das wir ursprünglich noch sehen wollten ausgelassen (so verschieden sind die nun auch nicht) und sind wieder ins Hotel gefahren.
Wenn man nicht nach Natchez, Vicksburg oder Plantation County fährt, sollte man natürlich nicht schon nach einem Haus aufhören.

 

 


South Carolina

Charleston

In der letzten Woche war es ein Problem günstige Hotels zu finden - es waren Osterferien.
Es ist geschickt die Touristeninformation zu nutzen, die kostenlos für einen Hotels anrufen.
Wir haben dann ein nettes Haus gefunden, nicht zu weit von der Altstadt entfernt, so dass wir laufen konnten. Aber parken ist dort auch nicht wirklich ein Problem.
Wir haben uns zunächst die Stadt zu Fuß angesehen, dabei ein Restaurant reserviert, und anschliessend noch eine kurze Kutschtour gemacht. Leider nicht sehr lang, da die Kutschen ab 18:00h nicht mehr durch das interessante Villenviertel fahren dürfen. Aber die Tour war trotzdem sehr informativ und unterhaltsam. (Erst Kutschfahrt und dann Spaziergang ist vielleicht geschickter)
Charleston hat sehr schöne Häuser in einem besonderen Stil. Sie haben eine schmale Front zur Strasse und die Veranda sowie den Garten an der Seite. Die Seite nennt sich Piazza und ist so gebaut, dass immer eine leicht Brise durchweht. Sehr angenehm. (Der August muß wohl schlimm sein, da gibt es angeblich für 2 Wochen keinen Wind, 90% Luftfeuchtigkeit und die Temperatur steigt auf über 100 Fahrenheit, also ca. 40 Grad Celsius.)
Wir haben in Charleston noch eine Villa besichtigt. Das beste kam draussen auf der Veranda. Ein "Charleston Jogglingboard". Eine lustige Wackelbank, die es wohl fast nur in Charleston gibt.


Dann sind wir noch zu einer Plantage (Magnolia Hall) gefahren, wo wir aber nur den Garten besichtigt haben. Die Führungen für das Haus waren für die nächsten 2 Stunden ausgebucht, obwohl das gar nicht so sehenswert sein soll. Auf dem Anwesen wurde übrigens der Film "Das Ding aus dem Sumpf" gedreht. Im Garten liegt direkt am Fluß, hatte auch sonst viel Wasserflächen und vorallem eine Unmenge von Statuen.
Das war unser letzter Besichtigungstag.

 

 

 

 

 

 

 

 


Hilton Head Island

(bisher 2800 Meilen gefahren)


Hilton Head liegt in South Carolina, etwas nördlich von Savannah. Sie besteht fast nur aus Ferienressorts und Shopping Malls, ist maximal 20 km lang und 8 km breit, hat 35 km Sandstrand (jedoch nur 3 öffentliche Strände), 300 Tennisplätze und 25 Golfplätze (größtenteils in den Ressorts).
Und dann hatten wir hier wieder das Problem, dass die Karten unvollständig gezeichnet waren. Immerwieder fehlen Straßen. Was extra schlimm ist, wenn man ein Restaurant sucht, dass in einer dieser fehlenden Straßen liegt. Wir haben 3 Karten von Hilton Head und nicht eine hatte diese Straße verzeichnet. Wir haben am nächsten Tag dann eine komplette Karte gekauft. (1$)

Der Gullah Fleahmarket war nicht so toll und den öffentlichen Strand zu finden nicht ganz einfach. Da der Pool auch nicht kälter ist als das Meer, dafür aber sauberer und ohne Quallen, sind wir dort schwimmen gegangen.
Für den zweiten Nachmittag hatten wir auf eine Fahrt auf einem kleinen Motorboot gebucht um Delphine zu sehen. Leider haben wir nur 2 gefunden, aber es war trotzdem nett.
Das Boot legte bei einem Restaurant ab, das "Old Oyster Factory" heisst. Es liegt an einem Meeresarm, wo auch viele Austernbänke sind. Der Kapitän hat es sehr empfohlen und so sind wir dort abends essen gegangen. Laut unserem Käpt'n sollte es vor sieben Uhr kein Problem sein einen Tisch zu kriegen. Wir waren viertel nach sechs da und mussten 45 Minuten warten! Ärgerlich, auch wenn es für die Wartenden draussen Live-Musik gibt. Gegen halb acht ist die Wartezeit wohl fast 2 Stunden. Aber das Essen ist gut. Die Austern sind natürlich ein Muß.

Rückfahrt nach Atlanta:

Sie dauerte ca. 5 Stunden mit einem kurzen Stopp in Macon.

 



Unsere persönlichen Tipps für eine Reise in die Südstaaten:

Hotels:

Unter der Woche und in Kleinstädten bzw. am Highway: Couponheft besorgen (Gibt es bei der Touristeninformation oder auch bei Sehenswürdigkeiten), Hotel (Motel) aussuchen und einfach hinfahren. Ansonsten reservieren (dann gelten aber häufig die Coupons nicht).
Wer ADAC-Mitglied ist: AAA Karte besorgen, das spart oft über 10%. Ausserdem AAA Hotel- und Restaurantführer besorgen. Der gibt einen ungefähren Preisüberblick, Auskunft über die Lage und auch ein Rating.
Unsere Hotelzimmer waren immer recht groß und sehr sauber, immer mit Fernseher und Bügeleisen, oft mit Dataport, Kaffeemaschine oder Haartrockner. Das kostenlose Frühstück taugt meistens nicht viel, ist aber besser als Nichts.
Wer es sich leisten kann pro Nacht mehr als 100$ auszugeben sollte die historischen Bed & Breakfast nutzen. Sehr nette Atomsphäre, schöne Möbel, gutes Frühstück. Ausserdem bekommt man oft Kontakt zu den anderen Gästen, was nicht nur interessant ist sondern auch hilfreiche Reisetipps bedeuten kann. Allerdings sind Kinder unter einem bestimmten Altern in diesen historischen Häusern oft nicht erwünscht.

 

Restaurants:

Wer weiß wo er essen gehen möchte und das zwischen sieben und neun tun will: RESERVIEREN!!! Ansonsten Zeit mitbringen, bis zu einer Stunde und länger. :(
Wir haben überall sehr gut gegessen. Seafood und auch Steaks. Es gibt in fast allen Restaurant kostenlos und ungefragt Leitungswasser (natürlich mit Eis). Die Desserts sind sehr mächtig, aber wer auf Süsses steht wir begeistert sein von solchen Nachtischen wie z.B. "Death by choclate", "Mississippi Mud Pie" und ähnlich leckeren Sachen.

 

Autofahren:

Eigentlich kein Problem. Nicht irritieren lassen, dass viele Autofahrer nicht blinken und doppelte durchgezogenen Linien heissen nicht, dass man nicht abbiegen darf. Es ist alles ein bißchen langsamer als hier. Obwohl eigentlich jeder 'ne Automatik hat scheint es dass sie trotzdem erstmal den Gang suchen wenn Grün wird. Die Highways sind langweilig, auch die Alternativ-routen, die "Scenic Drives" sind oft nicht besser. Aber da gibt es immerhin mal vereinzelte Häuser oder Hütten.

 

Supermärkte:

Riesig und oft durchgehend geöffnet. Die Verkaufsportionen sind auch riesig. Oft viel zu groß für zwei, die keinen Kühlschrank dabei haben.
Milchprodukte sind immer "low fat" und auch schon mal Lactose-frei. Käseliebhaber haben Pech, der Käse ist relativ einheitlich geschmacklos

 

Sehenswürdigkeiten:

Nach AAA Ermäßigung fragen und ggf. nach deutschen Broschüren.

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zuletzt geändert
am 28.01.2003